Dienstag, 28. Juli 2009

2 bloggy tipzzz


1. eine neue bekannte namens elisabeth schreibt poetische möglichkeiten in formen auf http://moeglichkeit-formen.blogspot.com/

2. da eine alte bekannte sudomeisterin namens sarah gerade zu besuch war, will ich es hiermit außerdem nachholen, ihren schönen, aber momentan leider schlafenden blog- tzzzz spricht da aus erfahrung- zu verlinken

sarahsudo

georgien blog

Sonntag, 19. Juli 2009





vom 14.07.2009:
heute begrub ich meine ökonomie oder den kopf eines kindes. beides wollte ich nicht, doch noch weniger wollte ich die wahl.heute begrub ich die letzten zwei finger meines unternehmerischen selbst und sie und die erde schmeckten sich gut. heute schlüpfte ich womöglich endlich aus dieser unbequemen haut, nur um festzustellen, dass es draußen auch nicht besser sei.heute erzählte mir meine anarchie, dass von ihr nicht mehr übrig ist, als ein rest von illusion, deren licht aus dem herzen eines kindes scheint.
heute begrub ich meine ökonomie oder den kopf eines kindes.

Sonntag, 3. Mai 2009

parallelfilm


ich kann jedem, der sich für Reflexionen über die heutige deutsche Filmlandschaft und
zeitgenössisches Kino im Allgemeinen interessiert immer wieder den Blog
http://parallelfilm.blogspot.com/ des
Regisseurs Christoph Hochhäusler empfehlen. Warum ich das hier poste? Bin auf seinem Blog gerade wieder fündig geworden...

Donnerstag, 2. April 2009

radikal offen oder_aber inhaltslos?

ich habe neulich in der arte talkrunde die kuratorin der aktuellen pariser warhol ausstellung gesehen,
auf die frage, was sie an warhol so schätze und warum sie ausgerechnet heute noch eine so große warhol ausstellung organisiert,antwortete sie ungefähr folgendes: "ich mag Warhol, weil er stets offen und vorurteilsfrei war."

dann bin ich über einen artikel von Dominikus Müller gestolpert. Es ging um das Festival der Figurenwelten "Pictopia".
Müller wunderte sich darin über "seltsame Allianzen zwischen Nerdtum und Subkultur, großem Geschäft und Academia- Überbau" und kommt zu dem Schluß:
" Möglich gemacht wird das durch die inhaltliche Leere- oder positiv formuliert: durch die radikale Offenheit- jener Characters um die sich hier alles dreht. Sie verweisen auf nichts außer sich selbst und machen in der Tat nicht viel mehr als zu "kommunizieren". Was, das ist dann einerlei..."
da fiel es mir wie schuppen vor die augen:
ein tendenzielles problem bestimmter postmoderner kunst könnte genauso beschrieben werden: inhaltslos oder (oder aber) radikal offen?

Andy Warhol und die Popart haben die Kunst nicht nur um einige subtile Spielarten wie der des Plagiatismus bereichert,
sie haben die radikale Offenheit auch konsequent vor den Inhalt gestellt.
Der gewaltige Erfolg und der daraus resultierende Einfluß haben die Kunst weiter entpolitisert, indem sie die Voraussetzungen für die perfekte Synthese von Werbung und Kunst schafften. Heutzutage präsentiert jeder Kurzfilmer auf seiner Homepage ganz selbstverständlich seine Werbeaufträge gleichberechtigt in einer Liste mit seinen Kurzspielfilmen, frei nach dem Motto: Auch Werbung kann Kunst sein. Und wenn einer davon nicht gleich zu überzeugen ist, nennt man nur kurz Spike Jonze als Referenz und der Zweifler knickt ein. Dabei vergisst man zu schnell die feinen Unterschiede.
vor dem auf künstlerisch gestylten Werbevideo stand der Auftrag. Ein Werbevideo kann zwar radikal in seinem Look sein, jedoch dient das ganze immer der Pointe. Der inhaltliche Ausgang ist vorprogrammiert, die Pointe mit der Werbebotschaft wartet immer schon auf ihren Release. Werbung ist von einem dogmatischen Funktionalismus beherrscht und am Ende fast immer unfrei, also eigentlich schwer als Kunst begreifbar.
warhol hat es vorgemacht: die kunst war nie unabhängig. Warhol kam nicht umsonst aus der Werbung und wusste zu provozieren: "gute kunst ist, was sich gut verkauft"
das einst subversive der popart( und der rebellische charakter entgegen den starren dogmen einer etablierten "seriösen" Kunst) hat sie heute vollständig verloren, deswegen ist warhols radikale offenheit heute eigenlich nur noch radikaler mainstream.
warhol ist vielleicht ein papa von damien hirst und jeff koons.
diese modernen meister des pops sind offen, aber langweilig, idiotisch und berechenbar zugleich.

Freitag, 27. März 2009

he thought of cars

Nach dem Amoklauf von Winnenden überschlagen sich die Fernsehsender ( überraschenderweise sind hier die Öffentlich Rechtlichen weit vor den Privaten) mit Exklusiv-Interviews und Reportagen über das Thema.
Gestern saßen ( nach dem zuvor aufgenommenem Einzelinterview mit dem Vater einer der getöteten Schülerinnen) Politiker und Vertreter der Waffenlobby zusammen. Interessant wurde es, als Innenminister Uwe Schünemann doch tatsächlich behauptete, die Killerspiele seien ein größeres Problem als die eigentlichen Schußwaffen.
Schünemann argumentierte, dass es wissenschaftlich bewiesen sei, dass Killerspiele die Tötungsbereitschaft von 20 auf 80 Prozent steigern können. Bei der hohen Spielfrequenz müsste es bei einer "80 prozentigen Tötungsbereitschaft"
allerdings jede Woche ein Winnenden geben.
Überhaupt wurde ausschließlich über Reglementierung diskutiert und wenn es kurz um mögliche Ursachen ging, wurde wieder auf die Killerspiele verwiesen. was für eine produktive Diskussion!

Die Ursache der allgemeinenenen Problemverkürzung in den Medien und ihrer Analyseunfähigkeit liegt nicht nur in dem von Johannes Rau nach Erfurt gemachten Kommentar: "Wir sollten uns eingestehen, wir verstehen diese Tat nicht."
Vielmehr sollten wir eingestehen, wir wollen 'diese Tat' nicht verstehen.
Denn um so etwas verstehen oder auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können, müsste
man auch seine letzten humanistischen Affekte abgetötet haben.
Um derart "hinrichten" zu können, muss man mindestens ein Nihilist sein.
Allerdings wird niemand als tötungsgeiler Nihilist geboren?
Wie kann sich also ein erst 17 Jähriger sich innerhalb dieser kurzen Lebenszeit von seiner Menschlichkeit verabschiedet haben?

Es mag individuell ganz unterschiedliche Gründe haben, warum plötzlich kein Wert und kein Leben mehr ein Sinn machen soll.
man kann aber davon ausgehen, das endlos quälende Einsamkeit und Entfremdung- wenn vielleicht auch dem Betroffenem nicht immer bewusst- dazu führen können.

Einsamkeit und Entfremdung sind in unserer heutigen Gesellschaft keine großen Unbekannten, sondern weit verbreitet. Dabei spielt die alte Frage nach der sozialen Kälte wahrscheinlich eine wesentliche Rolle.
Viele Medien bestärken nicht nur soziale Kälte, sondern darüber hinaus eine Art von neoliberalem Nihilismus , indem sie in menschenverachtenden Shows wie Superstars, Topmodel etc. Jugendliche vollkommen auf eine austauschbare Ware reduzieren. Es wäre also durchaus angemessen, wenn man unbedingt über Verbote debattieren möchte, den Verbot solcher Sendungen zuerst zu fordern, anstatt weiter mit dem Verweis auf Killerspiele von den eigentlichen Ursachen abzulenken.
Die Politik bequängelt eigentlich ihre eigene ideologie und wundert sich, dass ihre Kinder ihrem Wahn zum Opfer fallen...
Dabei könnte ein jeder wenigstens die Anfänge eines Weges nachvollziehen, der in der Leugnung aller Werte und dem Wunsch nach absoluter Zerstörung und Auslöschung endet...
Man muss sich dabei nur an einen Moment der eigenen Einsamkeit und Hilflosigkeit zurückerinnern und sich diesen gepaart mit einer totalen leere durch ein vielfaches potenziert denken.

"he thought of cars and where to drive them and who to drive them with...but there was no one."

...

Samstag, 21. März 2009

janet cardiff/george bures miller_the murder of crows


nachdem ich letztes jahr bereits die beeindruckende "40part motet"- installation von cardiff/ bures miller erleben konnte, war ich nun anläßlich der märzmusik im hamburger bahnhof und habe mir den akustischen quasifilm "murder of crows" gleich zweimal angehört. sicherlich ist es interessant, wenn man gut positioniert inmitten, d.h. zwischen, unter, vor und hinter den installierten lautsprechern sitzt. sicherlich sollte man auch mal seinen platz verlassen und inmitten der 98?! lautsprecher wandern gehen, um die physikalische dimension, um die es auch gehen soll, besser empfangen zu können. inhaltlich und vor allem musikalisch gibt es da aber ein dutzend weitaus interessantere stücke und konzepte, um die in der presse aber lang nicht so ein hype veranstaltet wird. im großen und ganzen fand ich die traumsequenzen eher auf eine banale weise lustig als angsteinflößend, da sie mich in ihrer "beinlosen" Überspitzung ständig an horrortrash- movies erinnerten. der versöhnende popsong am schluß war dann definitiv zu lang und zuckrig, beendete die krähen und hinterließ eine menge erhabene gesichter.


"The Murder of Crows" im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart ist die bisher größte Sound-Installation der kanadischen Künstler Janet Cardiff und George Bures Miller, die damit ihre Auseinandersetzung mit den skulpturalen und physischen Eigenschaften von Klang fortsetzen.
In der Haupthalle des Hamburger Bahnhofs installierten Janet Cardiff und George Bures Miller insgesamt 98 Lautsprecherboxen. Außerdem befinden sich in der Halle ein paar Stühle um einen Tisch gruppiert, auf dem wiederum eine Lautsprecher liegt. Aus ihm erklingt die Stimme von Janet Cardiff, die drei Alpträume erzählt.
Die Komposition der Lautsprecherklänge aus Stimmen, Geräuschen und Instrumenten verwandelt den gesamten Raum in einen Ort akustischer Projektion. Der Betrachter bzw. Zuhörer scheint in eine simulierte Wirklichkeit versetzt, die durch akustische Irritationen verschiedene reale und fiktionale Ebenen anspricht. Die Wahrnehmung des physischen Raumes wird durch die des virtuellen Raumes überlagert. Verstärkt wird dieses Gefühl durch die spezielle Ambisonic-Raumklangtechnik, die ein übersteigertes räumliches Hören und Empfinden erzeugt."

zeit- artikel zur austellung


http://www.youtube.com/watch?v=Xfa2fvWZ6II

Donnerstag, 26. Februar 2009

Re-Recycling-Sampling-Jamming - Künstlerische Strategien der Gegenwart

"Das interdisziplinäre Festival Re-* thematisiert vom 26.-28. Februar 2009 mit Vorträgen, Konzerten, Videoscreenings und einer Hörbar die künstlerischen Praktiken Recycling, Sampling und Culture Jamming. Gemeinsam ist ihnen der Rückbezug auf bereits Existierendes sowie die prozesshafte Transformation von Altem in Neues. Etwa 25 namhafte WissenschaftlerInnen und internationale KünstlerInnen aus Musik, Bildender Kunst, Netzkunst, Film, Design und Werbung erläutern an der Akademie der Künste Berlin (Hanseatenweg) die aktuelle kulturelle und politische Relevanz sowie die Unterschiede dieser Strategien.

Do, 26.02.2009, 19 Uhr: Eröffnung mit Konzert+Party (Rechenzentrum 2.0/ROBOSONIC), Eintritt frei
Fr, 27.02.2009, 11-23 Uhr: Vorträge, Gesprächsforum, Videoscreening, Eintritt frei
Sa, 28.02.2009, 11-20 Uhr: Vorträge, Künstlerpräsentationen, Gesprächsforum, Eintritt frei
20:30 Uhr: Abschlusskonzert „Re-Inventionen. Frühe Stücke für Tonband und Solisten" Werke von Maderna, Nono, Lucier und Cage, Eintritt 8,- Euro/ erm. 6,- Euro"

http://www.recycling-sampling-jamming.de/